Dienstag, 15. Mai 2012

Timișoara versa

Wie bereits geschrieben, habe ich einige sonnige Tage in Timișoara (zu dt.: Temeswar, Temeschburg) verbracht und wollte noch einige Eindrücke mit euch teilen.
Auch wenn wohl die wenigsten bereits von dieser Stadt gehört haben, ist sie jedenfalls eine Betrachtung wert! Sie ist nämlich schon seit langer Zeit eine äusserst fortschrittliche Stadt: Bereits 1869 verkehrte eine der weltweit ersten Pferdestraßenbahnen und 1884 ging die elektronische Straßenbeleuchtung in Betrieb, womit sie ebenfalls zu den Vorreitern in Europa gehörte. Zudem begann hier 1989 die rumänische Revolution gegen die kommunistische Diktatur unter Ceaușescu und im Dezember ging der Opernplatz als Schauplatz in der Geschichte ein, da die rumänische Armee dort im Dezember 1989 in die aufbegehrende Menge schoss.

Über 20 jahre später heilen die Wunden der Diktatur erst langsam und sind auch städtebaulich überall ersichtlich. Der historische Stadtkern ist über weite Teile baufällig und von typisch sozialistischen Beton-Blöcken durchzogen. Dennoch bietet Timișoara bemerkenswerte Bauwerke und Plätze wie die nach einem Brand 1920 in neobyzantinischer Architektur wiederaufgebaute Oper, die farbenfrohe orthodoxe Kathedrale in klassisch-byzantinischen Stil, den großzügigen Piața Unirii (dt.: Platz der Einigung), welcher durch barocke Gebäude in Pastelltönen gerahmt wird oder den Hotelturm des Continental Hotels im funktionellen Realismus der 70er Jahre erbaut.
Die ereignisreiche Vergangenheit führte zwar nicht immer zu positiven Veränderungen, aber so entstanden spannende Brüche, welche das besondere Gefühl der Stadt für mich ausmachen. Aber seht selbst.









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