Freitag, 22. Juni 2012

Zu Besuch bei "The World is not Fair - Die Grosse Weltausstellung"



Wie versprochen stattete ich letztes Wochenende der Weltausstellung auf dem Tempelhofer Flugfeld einen Besuch ab und muss sagen: Aufjedenfall sehenswert, was das raumlabor und das Berliner Theater Hebbel am Ufer da auf die Beine gestellt haben.

15 Pavillons, die größtenteils in rot-weißen Blockstreifen in der Landschaft stehen, galt es zu entdecken. Da diese teilweise recht lose über das riesige Gelände verteilt sind, empfehle ich gemütliches Schuhwerk und einen Reiseproviant. Die Suche nach den Schauplätzen erinnerte mich dann irgendwie ein bisschen an Schnitzeljagd und wurde überraschender Bestandteil der Ausstellung. Außerdem ermöglicht das Konzept, dass man zwischen den einzelnen Stationen Zeit hat seine Gedanken zu sortieren und sich mit anderen Besuchern auszutauschen.
Gleichzeitg sehe ich darin auch einen kleinen Kritikpunkt, weil die manchmal etwas langen Wanderungen es erschweren, sich komplett in die Thematik einzulassen und Verbindungen zwischen den Pavillons herzustellen. Nichtsdestotrotz bleibt es eine interessante, erfrischende Konzeption.

Höhepunkt der Ausstellung ist sicherlich die letzte Inszenierung Matthias Lillienthals als Intendant des Berliner Theaters Hebbel am Ufer. Eingerahmt in einen grauen Holzkubus, welcher an die Reaktorruine Fukushima II anspielt, gelangt der Zuschauer mit den beiden Hauptdarstellern, welche zuvor in einem beinahe zeremoniellen Akt ihre Schutzbekleidung inklusive gelben Gummistiefeln überziehen, in das Bühneninnere. Dort wir man dann Zeuge wie die beiden versuchen - nicht ohne eine gehörige Portion Humor - die nukleare Katastrophe abzuwenden.

Sehr unterhaltsam ist auch der riesige Schwarzweiß-Fernseher, in welchem die Darsteller ihren Alltag verbringen und uns an ihrem Klatsch und Tratsch teilhaben lassen. Da muss es einen auch nicht wundern, wenn der Röhrenfernseher plötzlich leer ist, weil sich die Bewohner zum Mittagessen auf dem Dachgehäuse verabredet haben.

Da das Projekt aber nicht nur unterhalten, sondern auch informieren soll, gibt es zahlreiche Stationen, die sich mit Themen rund um unser Globales Dorf beschäftigen. So erfuhr ich in Form von phantasievollen Illustrationen, wieviel Abgas eine Milchkuh absondert, wo unser Abwasser eigentlich hinfließt und auf einer einer Plakatwand gab es eine Ansammlung der Wahrzeichen vergangener Expos zu entdecken.

Dieses Wochenende habt ihr letztmalig Möglichkeit, die Ausstellung auf eigene Faust zu entdecken - also Laufschuhe rausholen, Stulle schmieren und startklar machen!





                                                                     


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